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Fotos vom Tramuntana Gebirge

Reise zum Weltkulturerbe Serra de Tramuntana auf Mallorca

Völlig zu Recht wurde die Serra de Tramuntana, das einzige Hochgebirge der Balearen, von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Während die Küsten Mallorcas für den Tourismus erschlossen wurden, und in der Ebene intensive Landwirtschaft betrieben wird, blieb in der Tramuntana die traditionelle Welt Mallorcas bis heute erhalten. Winzige Dörfer ducken sich im Schatten der Berge, deren Quellwasser kleine landwirtschaftliche Betriebe ebenso speisen wie die zahlreichen Haine, in denen Olivenbäume, Mandelbäume und Zitronenbäume gedeihen. Bereits die Römer stellten fest, dass Olivenbäume in den Bergen besonders gut wuchsen und entwickelten Bewässerungssysteme, die später von den maurischen und christlichen Eroberern verfeinert wurden.

Reiche Landbesitzer in der Tramuntana errichteten barocke Palästen wie Son Marroig im Künstlerdorf Deià, La Granya in Esporles und Alfàbia in Bunyol, die heute besichtigt werden können. Die Berggipfel wurden außerdem genutzt um Wachtürme zu errichten, von denen aus die gesamte Küste beobachtet und im Fall eines Piratenangriffs Alarm geschlagen werden konnte. Einige dieser Wachtürme sind bis heute erhalten geblieben und können ebenfalls besucht werden, z.B. in Valldemossa, Soller, Escorca und Pollenca. Doch nicht immer konnten die Wachtürme die Angreifer fernhalten und so fielen immer wieder türkisch-algerische Piraten in die malerischen Orte ein um zu plündern und zu brandschatzen.

Auch die Religionen der Welt hinterließen in der Tramuntana ihre Spuren. Schon in der Bronzezeit siedelte eine Kultur auf den Balearen, die später als Talaioten bezeichnet wurden und deren Schreine und Befestigungsanlagen an mehreren Orten gefunden wurden. Die bekanntesten talaiotischen Fundstätten sind Capocorb Vell bei Llucmajor und der Schrein von Almallutx. Während die Römer und Mauren kaum Spuren ihrer Anwesenheit hinterließen, verteilten die frühen christlichen Bewohner der Tramuntana Wegkreuze, Altäre und kleine Kapellen überall in der bergigen Landschaft, die viele Einsiedler anzog.

Der wichtigste christliche Ort der Region ist jedoch das Kloster von Lluc, das nicht nur von vielen Pilgern sondern auch von Touristen besucht wird. Es liegt malerisch am Fuss des Puig de Massanella in der Nähe von Escorca und stammt aus dem 13.Jahrhundert. Der Legende nach wurde es an dem Ort errichtet, an dem ein maurischer Hirte eine Madonnenstatue im Gras fand. Der Knabenchor des zum Kloster zugehörigen Internates ist über Mallorca hinaus bekannt geworden und gibt regelmäßige Konzerte in der Klosterkirche. Ehemalige Zellen der Mönche werden heute als Übernachtungsmöglichkeiten an Touristen vermietet, die vom Kloster aus Wanderungen durch die Tramuntana unternehmen.